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Doctor Who?

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Am Samstag wurde die britische Science-Fiction-Abenteuer-Comedy-Serie Doctor Who 50 Jahre alt. Seit ein paar Monaten gehören die Dame und ich auch zu den Whovians. Freunde der Sience-Fiction und/oder von britischem Humor und/oder von epischen Erzählbögen kommen beim Doctor voll auf die Kosten.

Der 10. Doctor und sein Sonic Screwdriver

Der 10. Doctor und sein Sonic Screwdriver

Die ganzen Attribute in meinem ersten Absatz zeigen, wie schwer die Serie zu fassen und einzuordnen ist. Der Doctor ist ein Time Lord vom Planeten Gallifrey, genauer gesagt, der letzte seiner Art, der in seiner Zeitmaschine, der Tardis (Time And Relative Dimensions In Space) durch Raum und Zeit reist. Die Tardis hatte einst die eigenschaft sich optimal für ihre Umgebung zu tarnen. Dummerweise ging der Mechanismus kaputt, als der Doctor gerade auf die Erde der 1960er Jahre reiste, sodass die Tardis von nun an als britische Notrufzelle durch die Welten reist. Das führt zum Running-Gag, bei dem jede(r) neue Begleiter(in) des Doctors beim ersten Betreten der Tardis feststellt, dass sie von innen größer ist als von außen.

Doctor Who existiert seit 1963 wurde Ende der 80er abgesetzt und erfuhr 2005 einen Reboot. Der Doctor wurde mittlerweile von 11 Schauspielern verkörpert (im Special vom Samstag, das ich noch nicht gesehen habe, konnte man wohl einen 12. sehen und der dann 13. Doctor ist auch schon angekündigt). Erzählerisch ist dies so gelöst, dass der Doctor mittlerweile über 900 Jahre alt ist und, wenn er tödlich verwundet wurde, sich regeneriert, womit ein neues Aussehen und ein neuer Charakter einhergehen. Das führt zu einem wiederkehrenden Abschiedsschmerz von liebgewonnenen Doctoren und zur Spannung, wie der neue wohl sein wird.

Ein guter Einstieg für Neulinge ist der Reboot von 2005. Man muss sich ein bisschen durch die ersten Episoden quälen, denn das Budget war damals noch so gering, dass die Special-Effects nur schwer zu ertragen sind. Aber das bessert sich in den kommenden Staffeln rasch. Ein anderer gewöhnungsbedürftiger Aspekt sind die ganzen Referenzen auf die alte Serie, wodurch mitunter eine anchronistische Ästhetik entsteht, die aber zugleich viel vom Charme der Serie ausmacht. So sehen die Erzfeinde des Doctors, die Dalek, der Schrecken des Universums, aus wie riesige Salzstreuer und ihr Interface ist unzweifelhaft ein Klostopfer…

Es ist schwer, einen Videoschnipsel zu finden, der den Reiz der Serie verdeutlichen kann, denn es ist gerade dieser Widerspruch zwischen Albernheit und Epic, der mich anzieht. Dies alles zeigt sich hervorragen in der Person des Doctors, der ein gutherziger und überaus schrulliger Kauz ist, der aber zugleich eine düstere Seite hat und schon mal ganze Völker auslöscht oder jemanden aus Rache für alle Ewigkeit in einen Spiegel oder eine Vogelscheuche einsperrt. Wegen dieser dunklen Seite braucht er immer einen menschlichen Begleiter, in den allermeisten Fällen eine Frau, die ihn zügelt und an menschliche Tugenden erinnert. Und, dem steht, wie gesagt, die unglaubliche Albernheit gegenüber, die mit skurrilen Einfällen aufwartet, wie man sie in anderen Sience-Fiction-Serien eher nicht findet, so zum Beispiel:

Allons-y Geronimo!

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